Die Lebensphasen der Kindheit und Jugend sind mit einer Vielzahl an Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen verbunden. So erscheint diese Phase manchmal als ein langer kurviger Weg. In einer schnelllebigen Welt ist es also wenig verwunderlich, dass Kinder und Jugendliche, aber auch deren Familien, diesen Anforderungen nicht immer gerecht werden können. Wenn dies der Fall ist, passen Menschen ihr Verhalten und Denken bewusst oder unbewusst der jeweiligen Situation an. Man könnte also sagen, dass sie etwas "lernen".

In der Verhaltenstherapie geht es genau um dieses "Lernen"!  

Nicht immer führt dieses Lernen zu hilfreichen Strategien, Denkmustern und Verhaltensweisen. Manchmal verinnerlichen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene vielmehr Handlungsweisen und Denkansätze, die für Außenstehende und auch die Betroffenen selbst nicht nachvollziehbar erscheinen. Oft sind diese fehlgeleiteten Lösungsstrategien mit Ablehnung, Kritik, Scheitern oder Überforderung verbunden. All dies kann dann zu Stress und Anspannung und letztlich einer Einschränkung der Lebensqualität führen.

Genau an dieser Stelle setzt der Ansatz der Verhaltenstherapie an, an dem ich mich in der Arbeit mit meinen Patient*innen orientiere.  

Im Sinne eines "lebenslangen Lernens" geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass gelernte Verhaltensweisen auch wieder "verlernt" werden können. Hierbei geht es dann vor allem darum, wenig hilfreiche Verhaltensweisen und Denkmuster zu erkennen, zu hinterfragen, zu verstehen und diese letztlich dann zu verändern. 

Dabei wird jede*r Patient*in als Expert*in für das eigene Denken, Fühlen und Handeln angesehen. Als Therapeut helfe ich dabei, aktiv an der gewünschten Veränderung zu arbeiten. Bereits vorhandene Stärken und Fähigkeiten werden dabei genutzt, um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. 

Beispiele typischer Situationen

Die Traurige

Ein 17-jähriges Mädchen zieht sich häufig in ihr Zimmer zurück, ist schlecht gelaunt, gereizt und kann sich zu fast nichts mehr aufraffen. Auch Dinge die früher Spaß gemacht haben, interessieren sie nicht mehr. Alles erscheint sinnlos.

Der Wütende

Ein 8-jähriger Junge stört oft den Unterricht, hält sich nicht an Regeln und hat deshalb Konflikte mit Gleichaltrigen, Lehrer*innen und Eltern. Manchmal rastet er dann so aus, dass er gar nicht wieder zu erkennen ist. 

Die Ängstliche

Ein 13-jähriges Mädchen hat panische Angst vor der Klasse ein Referat zu halten. Auch macht sie sich viele Gedanken darüber, wie andere Menschen sie bewerten. Sie vermeidet deshalb viele Situationen und fährt z.B. nicht mit dem Bus.

Dies sind nur einige Beispiele, aber vielleicht findest Du Dich oder Sie Ihr Kind in einem davon wieder. Die Bandbreite psychischer Erkrankungen ist sehr groß. Probleme und Auffälligkeiten sind so individuell wie der Mensch selbst.